Flanschverbindungen zeichnen sich durch ihre hohe Flexibilität aus. Im Gegensatz zu verschweißten oder vermufften Verbindungen lassen sich Flanschverbindungen immer wieder öffnen. Damit sind sie die Standardkomponenten in Rohrleitungssystemen, die für die Erweiterung, den Umbau oder den Einbau von zusätzlichen Armaturen verwendet werden. Flanschverbindungen sind in der Regel dauerfest und können bei leichten Undichtigkeiten durch einfaches Nachziehen wieder abgedichtet werden. Je nach Verschleißgrad ist dies für eine Leckabdichtung aber irgendwann nicht mehr ausreichend.

Schwachpunkt Dichtung und Verschraubung

Der primäre Schwachpunkt einer Flanschverbindung ist ihre Dichtung. Diese besteht in der Regel aus einem mehr oder weniger dicken Ring oder einer Dichtscheibe aus einem geeigneten Elastomer. Je nach Aggressivität und Temperatur des durchfließenden Mediums ist die Dichtung aber einem hohen Verschleiß ausgesetzt. Sie zersetzt sich von innen nach außen. Sind an der Außenseite der Dichtung bereits Risse erkennbar, ist die Dichtheit der Flanschverbindung durch Nachziehen der Verschraubung nicht mehr herstellbar.

Die zweite Schwachstelle einer Flanschverbindung sind die Schrauben. Die Zugkraft der Schrauben ist definiert. Wird sie überschritten, leidet entweder das Gewinde der Verschraubung oder die Schraube verliert an Zugkraft. Dann kann sie leicht brechen oder sich so weit dehnen, dass die für die Dichtheit notwendige Anpresskraft nicht mehr gewährleistet werden kann. In einem solchen Fall ist eine Leckabdichtung angezeigt.

Druck von innen und von außen - Rohrbögen

Ein weiterer Schwachpunkt in einem Rohrleitungssystem sind seine Rohrbögen. An diesen Stellen wird das fließende Medium in eine andere Richtung gezwungen, so dass dort starke Verwirbelungen stattfinden. Dies verstärkt die abrasive Wirkung aggressiver Medien. Gleichzeitig sind die Rohrbögen bei wechselnden Temperaturverhältnissen sowohl von außen als auch von innen durch starke Verzüge betroffen. Kaltes Metall zieht sich zusammen, warmes dehnt sich aus. Rissbildungen sind bei Rohrbögen deshalb häufig vorzufinden. Hier ist wieder die professionelle Leckabdichtung gefragt.

Kostenfaktor Stillstand

Für eine Leckabdichtung in herkömmlicher Arbeitsweise muss die gesamte Anlage herunter gefahren und entleert werden. Erst wenn der Druck vom System genommen wurde, ist der Austausch oder die Wartung von Flanschverbindungen oder Rohrbögen möglich. Solange die Reparatur andauert, kann nicht produziert werden. Dies erklärt, weshalb die Stillstandszeiten der größte Kostenfaktor beim Reparieren von Komponenten sind. Es geht aber auch ohne Stillstand.

Leckabdichtung im laufenden Betrieb

Anstatt eine Flanschverbindung oder einen Rohrbogen auszubauen, bietet Bardenhagen eine kostengünstige Alternative für die Leckabdichtung im laufenden Betrieb und unter Druck an: Die Einkofferung (Einboxung, Einhausung)! Damit wird um die Leckstelle herum ein Koffer (Box, Abdichtbox), bzw. eine Schelle gelegt, welcher die erforderliche Druckfestigkeit und Dichtigkeit wieder herstellt. Eine nachhaltige Abdichtung erreichen wir durch das hydraulische Einbringen geeigneter Dichtmassen in die Ummantelung.

Zur Abdichtung von Flanschverbindungen und Rohrbögen stehen uns vorgefertigte Schellen und Koffer (Boxen) in vielen gängigen Größen ab Lager zur Verfügung. Bei speziellen Maßen oder Geometrien fertigen wir kurzfristig passende Manschetten an. Diese Maßnahme gewährleistet eine Leckabdichtung bis mindestens zum nächsten regulären Stillstand, bei dem der Abdichtkoffer abgenommen und die schadhafte Stelle repariert werden kann.